Teufelsstein und Gayersbrunnen


Der Blick aus dem Fenster zeigt Sonne und Wolken, aber genug Sonne, dass wir beschließen eine Wanderung zu wagen. Wir, das sind heute Harvey und Karlchen. Wir entscheiden uns für Bad Dürkheim als Startpunkt, weil die Anreise dorthin mit den Öffentlichen nicht so lange dauert.

Am Bahnhof steht dieser tolle Wurstmarktbrunnen und den müssen wir erst mal genau unter die Lupe nehmen. Da braucht Frauchen überhaupt nicht die Augen zu rollen. Wir haben doch Zeit und schaut nur, was es hier alles zu entdecken gibt. 

Nun denn, irgendwann will Frauchen dann doch los und so laufen wir durch die Fußgängerzone bis zum Stadtrand, wo es dann gleich mal ordentlich bergauf geht. Fängt ja prima an.

Unser erstes Ziel ist die Schäferwarte. Hat jetzt aber so überhaupt nichts mit niedlichen Schäfchen zu tun, sondern mit dem Weingutsbesitzer Karl Schaefer. Der war einer der Gründungsmitglieder des Drachenfels-Clubs und 32 Jahre lang Vorsitzender. Wir finden, da kann man zu Ehren eines solchen Menschen auch mal einen Tempel bauen. 

Er lädt zu einer kurzen ersten Rast ein, bevor es (natürlich) weiter bergan geht. Unter uns Drachen, es wird noch ein ganzes Stück bergauf gehen.

Doch zuerst muss Karlchen mal die Wegweiser prüfen. Für heute haben wir unsere Tour ja bereits geplant, aber der Römerrundweg hört sich auch sehr interessant an und sollte unbedingt auf de Liste.

Wir Drachen gehen ja mit offenen Augen durch den Wald und haben enorm viel Fantasie. Deshalb verblüffen wir unser Frauchen öfters mal.

Harvey überlegt gerade, was das wohl für ein Urvieh ist, dass ihn da verspeisen möchte

und Karlchen meint, wenn die anderen Jungs mit dabei wären, könnten wir hier eine Bongoband aufmachen und ordentlich auf die Trommeln hauen. 

Das Gebäude, an dem wir dann vorbei kommen, ist wahrscheinlich nur eine Schutzhütte. Doch wer weiß, vielleicht versteckt sich hinter den Mauern ein Geheimgang zu einer Schatzhöhle. Fridolin und ich sind uns einig, dass das nicht wie eine ganz normale Schutzhütte aussieht, aber Frauchen gibt uns nicht die Zeit das genauer zu erkunden.

Und schon stehen wir vor dem nächsten Rätsel. Sind wir jetzt etwa im Wilden Westen oder wohnen in der Pfalz auch Indianer? Wenn ja, müssen die aber noch ein wenig Wigwam bauen üben. Da sind ja überall Löcher, wo es reinregnen könnte.

Harvey glaubt ja, dass hier ein unbekannter Hexentanzplatz ist und diese schon mal für ihr Hexenfeuer gesammelt haben. Schließlich ist in zwei Wochen Walpurgisnacht.

Ob das dem Teufel gefällt? Ein paar Meter weiter liegt nämlich ein großer Monolith, der Teufelsstein. Frauchen meint, er wäre früher wohl mal ein Kultobjekt gewesen. 

Das lässt unserer Fantasie gleich wieder freien Lauf. Wozu waren wohl die Stufen da, auf denen sich übrigens herrlich klettern lässt. Oben sind runde Vertiefungen, die wie Schalen aussehen und daneben eine Rinne. Die werden dort doch wohl keine Opfer gebracht haben? Frauchen meint, wir hätten eine sehr blühende Fantasie und wahrscheinlich sei alles im Laufe der Zeit durch Regen entstanden. Ach ja und warum sind dann an einem Ende Treppenstufen zu sehen, die nach unten führen und warum wurde der Eingang zugemauert? Ach, ist das wieder spannend heute.  

Doch zur weiteren Erforschung bleibt uns leider keine Zeit. Wir müssen weiter und kommen schon bald an einen großen Platz mit mehreren Abzweigungen. Ui, da haben die Förster aber viel Holz gefällt. Ob wir den Hexen mal einen Tipp geben sollten, wo sie noch mehr Holz für ihr Feuer finden?.

Ein wenig müssen wir uns jetzt beratschlagen. Sollen wir noch weiter hinauf oder lieber umkehren? Die Sonne ist inzwischen leider komplett hinter den Wolken verschwunden, aber es regnet nicht. Wir beschließen es zu riskieren und wählen den Weg bergauf.

An manchen Stellen ist dieser Weg gar nicht so einfach zu bewältigen, wenn du als Drache so kurze Beinchen hast und nein, fliegen erlaubt Frauchen nicht, weil wir dann immer Blödsinn machen.

Je weiter uns der Weg nach oben führt, um so felsiger wird er.  Wir finden das ja total klasse, aber vor lauter Felsen hätten wir beinahe unser Ziel übersehen.

So unscheinbar fügt sich der Gayersbrunnen in die Landschaft ein. Auch er wurde vom Drachenfels-Club erbaut, zu Ehren des Forstmann Johann Gayer. 

Leider plätschert hier heute kein Wasser.

Zum Glück hat unser Frauchen aber immer Proviant und Getränke dabei, um unseren Drachenhunger und -durst zu stillen. Da bietet sich die Bank am Brunnen doch zu einer kleinen Rast an. Zumal wir jetzt am höchsten Punkt unserer Tour angelangt sind, Von jetzt an geht es nur noch bergab.

Das nächste Teilstück werden wir abseits der ausgeschilderten Routen laufen. Aber nicht das ihr denkt, wir rennen jetzt quer durch den Wald. Nein, wir bleiben schön brav auf den Wegen und nutzen nur eine Querverbindung.

Solche Wegweiser in Form von Steinhaufen brauchen wir dafür nicht, wir haben ja unsere App.

Allerdings sollte Frauchen bei der Planung vielleicht ein wenig genauer hinschauen. Der Pfad der uns jetzt ziemlich steil durch die Felsen führen wird, hat es in sich. Es sieht fast so aus, als ob er ein beliebter Weg der Mountainbiker ist. Ziemlich steil und ausgewaschen und wir sind froh, als wir endlich wieder auf den schönen breiten Forstweg treffen.

Den hübschen Rastplatz lassen wir links liegen, 

denn schon kurze Zeit später treffen wir auf einen viel besseren. Der hat nämlich freie Sicht auf die Klosterruine Limburg auf der anderen Seite.

Wir folgen dem breiten Forstweg bergab und erreichen nach kurzer Zeit unser letztes Ziel für heute, die Kaiser Wilhelmhöhe. Und jetzt ratet mal, wer die zum 90. Geburtstag des Kaisers errichten ließ? Richtig, der Drachenfels-Club.

Von hier geht es dann zurück zur Schäferwarte und dann auf bereits bekanntem Weg durch die Stadt zum Bahnhof.


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Kommentare: 1
  • #1

    Flämmchen (Montag, 19 April 2021 12:17)

    Hallo Fridolin, hallo Karlchen,
    wow, das ist ja wieder mal eine tolle Tour, die ihr da gemacht habt, da kann drache ja fast neidisch werden. Ich hoffe, unsere Menschen sind, wenn das Wetter jetzt insgesamt wieder etwas feuerdrachenfreundlicher wird, auch wieder mehr unterwegs. Wir haben uns bei euch jedenfalls schon die eine oder andere Inspiration geholt, wo wir mit unseren Menschen auch mal hinwollen :-)
    Wir finden jedenfalls, ihr habt nicht zu viel Fantasie, das sind berechtigte Überlegungen, die ihr da so anstellt!
    Liebe Grüße,
    Flämmchen