Bei dieser Reise handelt es sich um eine Produktschulung im Rahmen meiner Tätigkeit als Travelagent.. Die Einladung erfolgte durch Singapore Airlines, Oriental Hotels und Capella Hotels. Dieser Artikel war aber keine Bedingung und ist im Rahmen meiner Reiseberichte entstanden. Er spiegelt meine private (unkäufliche) Meinung wieder.
Es hat schon was, wenn man Reisen verkaufen soll. Damit man das auch richtig macht, geht es auch schon mal zum Lokaltermin vor Ort.
Klasse natürlich, wenn der sich nicht in Deutschland, sondern irgendwo in der weiten Welt befindet.
Da pack ich auch mal für nur 60 Stunden meine Koffer.
einem geschenkten Gaul...

07.12.2013
Erst fand ich es ja schade, dass wir nicht auf der frühen Maschine nach Singapur gebucht waren. So eine Zeitverschwendung, wo doch heute Samstag ist und keiner arbeiten muss. War wohl Schicksal, denn der Mittagsflug wird wegen technischer Probleme erst verschoben und später endgültig gestrichen. Was erst mal positiv für uns aussieht, entwickelt sich rasch zum Nachteil. Natürlich ist unsere Abendmaschine jetzt bis auf den letzten Platz ausgebucht. Eigentlich war für jeden von uns eine Dreierreihe geblockt - dumm gelaufen. Aber wie heißt es so schön: "Einem geschenkten Gaul ...." und auch zwölf Stunden Flug sind irgendwann vorbei.
Lichtermeer

08.12.2013
Singapur empfängt uns mit Regen. Ganz toll - ich weiß schon das Regenzeit ist, aber ich hätte mir ein paar Tage Sonne gewünscht. Das macht sich einfach besser auf den Fotos.
Ärgern ändert auch nichts und für unseren ersten Programmpunkt heute Abend spielt das Wetter auch keine so große Rolle. Unser Ziel ist der Singapore Flyer. Noch ist er der Welt höchstes Aussichtsriesenrad, aber ich gehe jede Wette ein, dass Dubai schon ein höheres in Planung hat. Auch hat er durch die Fertigstellung des Marina Bay Sands Hotel an Bedeutung verloren. Der Blick auf die Lichter der Stadt ist immer noch toll, aber von der Aussichtsplattform des Hotels ist der Überblick viel besser. Allerdings werden wir selbst das in den nächsten Tagen noch toppen.
Singapur wäre ohne Sling nicht Singapur. Dieser berühmte Cocktail wurde 1905 von einem Barmann des berühmten Raffles Hotel erfunden. Man sagt, die Rezeptur sei so wertvoll gewesen, dass sie jahrelang im Hotelsafe lag.
Gerüchten zufolge soll der beste Sling der Stadt nicht im Raffles ausgegeben werden. Kaum kommen die Touristen in Scharen, ist es mit dem Ruf dahin.
Unser, an Bord des Flyers, ist jedenfalls lecker, aber sehr gefährlich auf nüchternen Magen.

Am Ausgang des Flyers wartet dann schon unser "topless" Bus zur Lichterfahrt entlang der Orchard Road.
Sie ist eine von Singapurs Einkaufsmeilen und jetzt in der Vorweihnachtszeit festlich geschmückt.
Kaum ist unser Bus in die Straße eingebogen, hat der asiatische Regengott ein Einsehen und es hört auf zu regnen. Das lassen sich die Fotografen unter uns nicht entgehen und bevölkern die oberer, offene Plattform um ein paar Fotos auf die Speicherkarte zu brennen.


Und dann gibt es endlich etwas zu essen. Der Platz mit Blick auf die Marina Bay ist aber so toll, dass sich das Warten gelohnt hat. Nicht nur bekommen wir ein leckeres, mehr gängiges chinesisches Menü serviert, nein es bleibt sogar trocken, sodass wir draußen sitzen und die Lasershow bewundern können. Diese findet zweimal abends statt. Man muss aber nicht unbedingt eines der teuren Restaurants aufsuchen. Nebenan ist ein Starbucks und wer kein Geld ausgeben möchte, stellt sich an die Promenade. Allerdings sind das dann die, die mir ständig ins Bild laufen.
Nach dem Essen bringt uns ein kurzer Verdauungsspaziergang zurück in unser Hotel.
früh morgens am Fluss
09.12.2013
Man meint es gut mit uns und will uns so viel wie möglich von der Stadt zeigen (und das in knapp 66 Stunden). Da bleibt nur ein bisschen persönliche Freizeit, wenn man sich die Stunden von der Nacht abzwackt. Ich möchte unbedingt ein Stück am Singapore River entlang laufen und mir die vielen Skulpturen anschauen. Das heißt dann wohl Wecker auf 6.00 Uhr (damit man das tolle Frühstück genießen kann) und Abmarsch kurz nach Sonnenaufgang um 7:30.
Mir bleiben zwei Stunden um die Gegen um den Fluss zu erkunden.
Ich bin froh, dass ich meinen inneren Schweinehund überwinden konnte, denn der Spaziergang am Fluss entlang ist wunderschön. Es gibt noch einige ältere Gebäude, aber Kneipen, Restaurants und Hochhäuser dominieren leider.
Gerne wäre ich auch mit einem der Boote noch ein Stück weiter den Fluss hinaufgefahren, aber leider heißt es nach einer Stunde umdrehen, damit ich rechtzeitig zum Tagesprogramm wieder im Hotel bin.
Kurz vor dem Ziel muss ich dann aber doch noch einen kleinen Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt machen: dem Merlion.
Er ist eine Mischung aus Löwe und Fisch (oder Mermaid und Lion = Merlion) und der Schutzpatron der Stadt. Der Löwenkopf symbolisiert Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper den Ursprung aus und die Verbundenheit mit dem Meer. Das Original steht hier an der Mündung des Singapore Rivers, eine 37m hohe, begehbare Kopie ist eine r Attraktionen auf Sentosa Island. Ich finde ihn einfach nur süß.



Nach einer Sight-Inspection im Hotel (wir sind ja nicht zum Vergnügen hier und die Reiseverkehrskaufleute unter uns wissen wovon ich rede) geht es auf Tour zu den verschiedenen ethnischen Vierteln der Stadt. Leider ist die Zeit viel zu kurz. Wäre ich auf eigene Faust unterwegs, hätte ich mir für jedes Viertel mindestens einen halben Tag Zeit genommen. So bleiben uns gerade mal ein paar Stunden für zwei.
Los geht es mit Kampong Clam, dem moslemischen Teil der Stadt.
Hier steht die wichtigste Moschee Singapurs, die Sultan Moschee.
In den Straßen reihen sich viele restaurierte Läden in allen Farben aneinander.
Hier findet man alles, was das Herz begehrt: von Stoffen (und den Schneider gleich dazu) über Holzwaren und Teppichen.
Kaufen will ich nichts, aber die farbigen Häuser mit ihren hölzernen Läden und Verzierungen haben es mir angetan.
Von Chinatown bin ich enttäuscht. Singapur ist mir einfach zu sauber und modern. Das ist sicher toll für Asien-Einsteiger. Hier kann man nicht verloren gehen, jeder spricht englisch und Chinatown hat was von Disneyland. Schön angeordnet in drei, vier Straßen mit vornehmlich Souvenirläden und Restaurants. Ach ja, und dann gibt es da auch noch zwei Tempel und wenn man Glück hat ein paar tanzende Drachen. Da finde ich sogar Chinatown in San Francisco authentischer.

Nach einem Mittagessen in Chinatown (wo sonst) machen wir einen Sprung nach Indonesien. Natürlich reisen wir nicht wirklich nach Indonesien weiter, aber der Bereich, auf dem der Gardens by the Bay entstanden ist, wurde aufgeschüttet. Und woher kam wohl der viele Sand? Genau, aus Indonesien. Also befinden wir uns, wenn man es genau nimmt auf indonesischem Boden. Den weitläufigen Park finde ich aber sehr schön. Der Besuch ist kostenlos, es sei denn man möchte eines der beiden Glashäuser besichtigen. Mir haben es die futuristischen Bäume angetan. Irgendwann werden sie komplett zugewachsen sein. Dann wird man wohl nur noch auf den zweiten Blick erkennen, dass sie künstlich sind. In einem der Bäume befindet sich sogar ein kleines Restaurant.
Cocktails und Wolkenkratzer, wie passt das wohl zusammen? Zum Abschluss eines ereignisreichen Tages wollen wir mit einem Cocktail den Sonnenuntergang hoch über den Dächern der Stadt bewundern.
Das 1Altitude ist der perfekte Platz dafür. Es besteht nicht nur aus einem Restaurant mit fantastischem Blick über die Stadt, sondern besitzt auch noch der Welt höchste Freiluftbar.
Vom höchsten Gebäude der Stadt hat man einen rundum Blick und selbst das Marina Bay Sands Hotel wirkt von hier oben winzig.

ein Tag auf Sentosa Island
10.12.2013
Bei einem Besuch in Singapur darf Sentosa Island natürlich nicht fehlen, ist es doch Singapurs Antwort auf Disney Land.
Zuerst steht aber die Besichtigung vom Marina Bay Sands Hotel an. Ich mag das Hotel zwar nicht, aber den berühmten Pool würde ich schon gerne sehen und da dürfen nur Hotelgäste hin (oder eben Reiseleute auf Side-Inspection).
Für mich hat das Hotel was von Bahnhofshalle ohne Flair. Zugegeben, die Zimmer sind nicht schlecht, aber das Hotel ist so riesig, dass sich sogar die Hotelleute verlaufen haben als sie uns die Zimmer zeigen wollten. Der Blick vom Poolbereich aus ist aber wirklich grandios. Hätten wir Zeit und ich Badesachen dabei wäre ich schon mal gerne an den Rand geschwommen. Hat was, aber nicht so viel, dass ich hier absteigen würde.

Wer glaubt, dass wir jetzt so richtig Spaß und Freizeit haben, der irrt. Spaß haben wir schon eine Menge (besonders beim Segway fahren) aber Sentosa bietet zu viel und wir haben einfach zu wenig Zeit. Ich hätte gerne noch ein bisschen mehr Zeit auf der Insel verbracht, aber morgen geht es ja schon wieder nach Hause. Als Badeziel würde ich die Insel allerdings nicht buchen. Die vielen Tanker vor der Küste stören mich doch sehr.
Unser Inselprogramm sah dann in etwa so aus:
30 Minuten Universal Studios
30 Minuten Aquarium
+ Mittagessen unter Fischen
40 Minuten Segway fahren und anschliessend ein Cocktail am Strand
Die Nacht haben wir in einem traumhaften Hotel verbracht. Traumhaft, aber unter normalen Umständen auch nicht unbedingt in meinem Budget. Schade nur, dass wir das Zimmer und Ambiente nicht richtig genießen konnten.
So müssen sich Millionäre fühlen

11.12.2013
Das Frühstück im Hotel wäre sicher besser und vielfältiger gewesen, aber hier geht es um die Location und die ist einfach genial. Die Sonne ist uns ebenfalls freundlich gestimmt und scheint während unserer letzten paar Stunden in Singapur.
Wir verlassen Sentosa und nehmen Kurs auf eine der vorgelagerten Inseln, wo wir vor Anker gehen.
Das Leben kann so herrlich sein (würden sich da nicht schon die ersten Gedanken ans Büro einschleichen). Man liegt an Deck, genießt die Sonnenstrahlen (zuhause ist es nass und kalt) und bekommt Champagner serviert. Klingt ein wenig wie Märchen und in ein paar Stunden ist ja auch alles vorbei. Aber wir denken jetzt noch nicht an den nächsten Tag, sondern lassen die Skyline von Singapur ein letztes Mal an uns vorbei ziehen bevor es zurück zum Hafen geht.
Hier wartet schon der Transfer, der uns zum Flughafen bringt.
Heute ist ein Wochentag und wir sind auf der Mittagsmaschine gebucht. Mit ganz viel Glück (und es klappt tatsächlich) fliegen wir in der Business Class nach Hause. Soviel Platz bin ich nicht gewohnt und komme mir fast ein wenig verloren vor in dem Sitz. Nur schade, dass man die Liegeposition bei einem Tagesflug gar nicht so richtig ausnutzen kann. Der Platz wäre mir auf dem Hinflug gelegener gekommen, aber ich bin schon froh, dass es wenigstens auf einer Strecke geklappt hat. Einen letzten Champagner, ein gutes Essen und ein paar Filme später sind wir leider wieder in Frankfurt.