Seit inzwischen 25 Jahren findet im Herbst die kulinarische Weinbergswanderung in Siebeldingen statt.
Das Wetter ist zwar nicht ganz so vielversprechend, aber wir wagen es trotzdem. Vielleicht bleibt es wenigstens trocken.
Wie immer geht es mit den Öffentlichen nach Siebeldingen.
Nicht weit vom Bahnhof entdecke ich den Einstig in den Rundweg. Na dann mal los.

Wie der Name Weinberg vermuten lässt, geht es erst mal bergauf. Wir haben hier in der Pfalz ja noch Glück. Unsere Weinberge sind eher moderat, was die Steigung betrifft. Stellt euch nur mal vor, wir würden in den Weinlagen am Mittelrhein eine solche Tour machen.

Wow, die Rebstöcke hängen aber schon ganz schön voll. Als wir im Frühjahr das letzte Mal in den Weinbergen waren, konnte drache gerade erst die Blüten erkennen. Was aus diesen Trauben wohl mal für ein Wein wird?

Gleich nebenan wächst diese Sorte. Das wird bestimmt ein Rotwein und passen die farblich nicht perfekt zu mir?
Ich hätte ja gerne mal probiert, aber Frauchen sagt, das dürfe ich nicht. Schließlich gehören die Trauben dem Winzer und wenn jeder Wanderer auch nur ein paar Träubchen probiert, fehlen die später bei der Weinherstellung. Wahrscheinlich wären sie sowieso noch sauer gewesen.

Kurz darauf erreichen wir schon die erste kulinarische Station. Für den Anfang gibt es nur eine leckere Waffel. Das Gemeine an diesen Wanderungen ist ja, dass drache nie und nimmer alles probieren kann, also muss selektiert werden.


Über den Ackerpfad geht es weiter. Wo der wohl seinen Namen her hat? Ich sehe hier weit und breit keinen Acker, nur Weinberge . Vielleicht war das in frühen Jahren ja mal anders.

Station zwei ist bald erreicht. Hier gönnen wir uns ein leckeres Weinchen. Oder ist es doch nur ein Traubensaft?


Auf dem weiteren Rundweg entdecke ich zwischen den Weinreben die letzten Rosen. Die werden da übrigens nicht gepflanzt, damit es schön aussieht. Die Winzer haben nämlich herausgefunden, dass die Rose von den gleichen Schädlingen befallen wird, wie die Weinreben. Zum Glück ist die Weinrebe robuster und so hat der Winzer noch Zeit für Gegenmaßnahmen, wenn die Rose bereits befallen ist. Ganz schön clever oder?

An der Station drei wollten wir eigentlich etwas leckeres essen. Könnt ihr euch vorstellen, dass die um 12:00 Uhr noch nicht mit ihrem Essensstand fertig waren. Wo gibt es denn sowas. Punkt 12:00 Uhr wird doch in Deutschland gegessen. *kicher*.
Nun gut, dann gibt es erst mal einen weiteren Traubensaft. Die sind ja schon voll lecker.
Dann sehe ich aus dem Augenwinkel, das wohl der Caterer gekommen ist, denn vor dem Zelt hat sich inzwischen eine Schlange gebildet. Na dann wollen wir uns da mal einreihen. Zum Glück geht es schnell. Ich habe nämlich einen riesigen Drachenhunger und das Schnitzel mit Kastanien-Kartoffelsalat sieht sehr lecker aus.


Wäre es nicht so scheußlich kalt und windig gewesen, hätte ich mir auf dem weiteren Weg ein Eis vom Eismann gegönnt. Aber heute ist selbst mir dafür zu kalt und das will was heißen.
Ich habe dann auch noch die Trauben für den Riesling entdeckt. Hatte mich schon gefragt, ob die hier wohl gar nicht angebaut werden.

Da ab Bahnhof nur jede Stunde ein Zug Richtung Heimat fährt, können wir uns an der letzten Station etwas Zeit lassen.
Ich glaube, das kann ich unseren Lesern nicht als Rotwein verkaufen, obwohl es wirklich so aussieht. Ich wäre bei dem heutigen Wetter ja für einen richtig schönen ersten Glühwein gewesen.
Der Traubensaft ist aber sehr lecker, auch wenn er ziemlich kalt ist.


Von hier geht es gemütlich bergab Richtung Bahnhof. Wir waren hier übrigens schon mal zur Mandelblüte und haben die Bäume bewundert.
Bis wir am Bahnhof eintrudeln, sind es dann auch nur noch 30 Minten bis zur Abfahrt. Hoffentlich ist es im Zug wärmer.
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