


Heute geht es mit einem viktorianischen Weihnachtsmarkt weiter. Doch erst mal wollen wir Saarburg erforschen.







bei den Glockengießern
15.12.2018


Folgt man dem Rhein, so trifft man alle Nase lang auf eine neue Burg. Ganz so viele gibt es an der Saar nicht, aber auch hier siedelten sich schon früh Menschen an und bauten Burgen zur Verteidigung. Seit 964 steht hoch über Saarburg die gleichnamige Burg und die ist heute unser Ziel.

Doch erst mit einem leckeren Frühstück stärken, bevor es auf Stadterkundung geht. So gross ist Saarburg jetzt ja nicht wirklich, aber dafür gibt es schon ein paar Highlights.
Dazu würden wir das Rathaus jetzt nicht unbedingt zählen, aber 1906 war es bestimmt eine prunkvolle Erscheinung.
Von hier wenden wir uns erst mal nicht Richtung Zentrum, sondern zur Saar. Nicht, weil die jetzt besonders toll wäre, sondern weil man von hier einen prima Blick auf die Burg am anderen Ende der Stadt hat. Dort wollen wir hin. Keine Frage, als Drachen lieben wir Burgen und alte Gemäuer.
Ist aber gar nicht so einfach. Wir könnten ja fliegen, aber Frauchen.. Wäre aber auch schade drum, denn wir würden einiges verpassen.

So geht es über Kopfsteinpflaster Richtung Pfarrkirche St Laurentius. Die Heiligen verfolgen uns wohl ein wenig dieses Wochenende. Erst der Wendelin und jetzt der Laurentius.
In den engen Gassen rund um die Kirche kommt ein wenig Mittelaltergefühl auf. Von den ehemaligen Stadttoren der befestigten Oberstadt ist aber nur noch eines erhalten, das Laurentiustor. Da ist er wieder, der Heilige.
Uns gefällt es aber an der Leuk viel besser. Früher führte hier eine Furt durch, heute sind es Brücken.
Das ganze als “Klein Venedig” zu bezeichnen, finden wir jetzt aber schon ein wenig übertrieben.


Dafür bewundern wir die vielen alten Bürgerhäuser an beiden Seiten des kleinen Flüsschens.

Übrigens sind wir heute zur Abwechslung mal auf einem Schwein geritten. Immer Rentier wird auch langweilig.
Jetzt in der Adventszeit sind viele wunderschön geschmückt und aus einem Café winkt uns sogar ein Weihnachtsmann zu. Eigentlich eine gute Idee für eine kleine Rast.


Gestärkt machen wir uns jetzt aber endlich auf den Weg zur Burg. Dabei kommen wir an der Touristenattraktion des Ortes vorbei, dem Wasserfall. So ein Wasserfall inmitten der Stadt ist ja auch eher die Ausnahme und wir sprechen hier nicht von einem Fällchen. Stolze 20 Meter stürzen sich die Wassermassen über die Felskaskaden.
Da ist es doch auch kein Wunder, dass man diese Wasserkraft zum Antrieb von gleich drei Mühlen nutzte.

Jetzt ist aber gut mit Altstadt und wir wandern bergauf Richtung Saarburg.
Von hier hat man einen schönen Blick auf die beiden Kirchen der Stadt. Gibt nämlich auch noch die evangelische Kirche. (ohne speziellen Heiligen)
Die Saarburg war einst eine stolze und mächtige Burg, 50 m breit und fast dreimal so lang. Das ganze gesichert durch hohe Wehrmauern. Was wir aber ganz erstaunlich finden, ist der 60 m tiefe Burgbrunnen. Der reicht fast bis zur Saar. Lässt man den Blick heute schweifen, ist von der ganzen Pracht nicht mehr viel erhalten. Hier wollen wir dann doch eher nicht einziehen.




Auf schmalen Wegen geht es dann hinab zur Unterstadt am Flussufer. Hier lebten Schiffer und Fischer. Macht ja irgendwie auch Sinn.
Uns gefallen hier ganz besonders die vielen verzierten Haustüren.

Doch nicht nur mit Schiffahrt und Fischerei konnte man hier gutes Geld verdienen, wie das prächtige Stammhaus der Glockengießerfamilie Mabilon am alten Markt vermuten lässt.
Es ist noch gar nicht solange her, da wurden hier um die Ecke noch Glocken gegossen.
Heute ist die Kulturgießerei ein Industriedenkmal, aber noch komplett erhalten, dass man meinen könnte, die Arbeiter würden nur eine kurze Pause machen.
So ein Ort ist natürlich auch ein stilvolles Ambiente für einen viktorianischen Weihnachtsmarkt. Der findet hier jedes Jahr an einem Wochenende im Advent statt. Wir finden, dass passt wunderbar. Zum Glück sind wir schon eine halbe Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit da und können uns noch in Ruhe umschauen. Bevor der Rummel dann richtig los geht, sind wir schon wieder auf dem Heimweg.





