Trotz der fehlenden Weihnachtsmärkte möchten wir ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen lassen. Den Jungs war unser Vorhaben nicht spannend genug und so machen Akemi und ich (Chiara) heute einen Mädelsausflug ins Storchendorf Bornheim. Ihr fragt euch sicher, was denn Störche mit Weihnachten zu tun haben. Eigentlich nicht viel. Jedenfalls kommen sie in der Weihnachtsgeschichte nicht vor. Vielleicht war einfach die Tierquote mit Ochse, Esel, Schaf und Kamel schon erfüllt und mehr Tiere durften nicht mitspielen. Gibt ja auch keine Katze, die im Stall nach Mäusen jagt und Schäferhunde sucht man auch vergebens. Wir können uns jedenfalls gut vorstellen, dass der Storch das Jesuskind gebracht hat.
Doch, wir schweifen ab. Bornheim wird nämlich jedes Jahr im Advent vom Storchen- zum Krippendorf und schon sind wir beim Thema Weihnachten.
Wir könnten jetzt nach Plan alle Krippen ablaufen, aber ein wenig Spannung soll dann doch sein. Von wegen langweiliger Ausflug. Es gibt nämlich eine Krippen-Rallye und die startet hier am Storchenzentrum.
Da das mit unseren Plüschpfoten in einer Katastrophe enden würde, lassen wir lieber Frauchen den Code scannen und dann kann es auch schon los gehen.

Gegenüber vom Storchenzentrum sollen wir zuerst suchen. Wir werden auch fündig, aber das ist doch keine Krippe, oder? Ich glaube, die Kinder haben die Geburt Jesus ein wenig anders interpretiert und eine große Geburtstagsparty veranstaltet. Tolle Idee finden wir und die Gäste sind richtig klasse geworden. Wir sollen jetzt ein Foto von dem machen, der uns am besten gefällt. Na, auf wen wäre eure Wahl gefallen?

Die App schickt uns zur nächsten Krippe auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Hier sollen wir die Täubchen finden. Die kommen übrigens in der Weihnachtsgeschichte auch nicht vor. Egal! Akemi glaubt, sie sei ganz besonders schlau und versucht die Lösung aus den Schafen heraus zu bekommen. Die lassen sich von einem Drachen aber nicht beeindrucken und halten dicht.

Ich brauche auch überhaupt keinen Tipp von den Schafen. Mit meinen scharfen Drachenaugen habe ich die Tauben sofort entdeckt. Na, wo haben sie sich niedergelassen?

Weiter geht es durch die Gassen von Bornheim auf der Suche nach der nächsten Krippe. Dabei treffen wir auf diese lustigen Gesellen. Sind die nicht einfach klasse?

Genau zur richtigen Zeit erreichen wir den nächsten Ort. Der versteckt sich nämlich hinter hohen Türen in einem Hof. Zum Glück öffnet die Hausherrin diese just in dem Moment, wo wir vorbei kommen. Wäre auch echt schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten. Hier hat sich jemand echt Mühe gemacht und seinen Hof in ein kleines Wunderland verwandelt. Hier gibt es so viel zu entdecken: eine Eisenbahn, ein altes Flugzeug, Engel, die einen Schlitten mit Geschenken beladen und noch so viel mehr. Ich finde ja diesen Raben toll. Doch trotz fescher Weihnachtsmütze hat auch er es nicht in die Weihnachtsgeschichte geschafft.

Krippe Nummer 46 gibt uns wieder Rätsel auf. Wir sollen heraus finden, was es zur damaligen Zeit noch nicht gab. So sehr wir uns aber anstrengen, wir werden nicht fündig. Doch plötzlich ruft Akemi: "schau dir mal den Engel genauer an". Und tatsächlich, er trägt einen Mundschutz. Jetzt sind wir aber felsenfest davon überzeugt, dass Engel (genau wir Drachen) kein Corona bekommen können. Der Abstand zur Sternspitze beträgt sicher auch mehr als 1.5 Meter und alle sind im Freien. Warum tragen dann die Menschen in der Krippe keine Masken? Sind die vielleicht geimpft oder genesen? Fragen über Fragen.

Während ich noch darüber nachsinne, ist Akemi schon weitergeflattert und hat die kleinste Krippe auf dieser Tour entdeckt. So sehr wir unsere Drachenaugen auch anstrengen, es gelingt uns nicht alle Tiere zu entdecken, die hier in der Krippe sein sollen. So schreiben wir in der App mal die üblichen Verdächtigen auf und hoffen, dass es richtig ist.

Dafür lässt sich das Rätsel bei der nächsten Krippe wieder ganz leicht lösen. Da hätte nicht einmal ein Maulwurf Probleme. Wir sollen nämlich die zwei weißen Hände finden. Akemi flachst herum und meint, die würden sich bestimmt gleich bewegen und ein Zombie dem Erdreich entsteigen. Vielleicht sollte ich ihr mal verraten, dass Halloween längst vorbei ist.

Am Gemeindezentrum treffen wir auf eine ganz andere Art von Krippe. Eigentlich ganz einfach gestaltet, aber trotzdem wunderschön. Ich glaube, die kommt nachts bei Beleuchtung noch besser zur Geltung.

Weiter geht es auf dem Weg durch Bornheim und ich staune aus wieviel unterschiedlichen Materialien die Krippen hier sind.
Diesmal sollen wir den roten Eimer finden, aber das ist ja nun wirklich einfach.

Ich schieße das Beweisfoto und Akemi hüpft schon zur nächsten Krippe. Diesmal stellt sie mir die Frage, was denn hier wohl nicht stimmen kann. Ich sehe zum ersten mal einen Hirtenhund, aber den meint sie nicht. Sie glaubt sowieso, dass in der Weihnachtsgeschichte mehr Tiere mitspielen, als erwähnt werden und das mindestens ein Drache dem Christkind seine Aufwartung gemacht hat.
Ich lasse meine Augen weiter schweifen und dann erkenne ich es. Ihr auch? Klar doch, Bethlehem liegt im Süden, wo es warm ist. Da überlebt kein Schneemann.

Nicht nur, dass hier so viele verschiedene Materialien verbaut sind, manche Menschen sind auch sehr künstlerisch, was die Gestaltung der Figuren betrifft.
Diese heiligen drei Könige haben mir besonders gut gefallen.

So viele verschiedene Krippen haben wir jetzt schon gesehen und einige Aufgaben gelöst. Hier sollen wir Schäfchen zählen. Sechs Stück sind es, aber das kommt uns zu einfach vor und so suchen wir alles ab, ob sich nicht irgendwo eines versteckt hat. Akemi dreht sogar eine Runde und überfliegt den Schauplatz. Es bleibt jedoch dabei: sechs Schafe.

Also wirklich schwer sind die Aufgaben jetzt nicht. Wer hier den Engel nicht entdeckt, hat wirklich Tomaten auf den Augen. Ist aber ein sehr hübscher Engel, wie wir einstimmig feststellen.

Während ich noch den Engel bewundere, hat Akemi ein anderes Tier entdeckt. Das Kamel der Könige aus dem Morgenland findet auch unser Frauchen ganz besonders toll und würde es am liebsten mitnehmen. Das geht aber doch nicht. Wer soll denn dann die vielen Geschenke tragen? Ihre Majestäten doch bestimmt nicht.

Damit das Kamel auch wirklich an seinem Platz bleibt, wartet Akemi, bis Frauchen weiter gezogen ist. Erst dann schließt sie zu uns auf.
Ich versuche derweilen heraus zu finden, was der Esel wohl in seinen Amphoren transportiert. Ob da Wein drin ist oder Öle?

Heute ist so ein richtig kalter Tag und noch dazu nass. Selbst mir als Feuerdrachen kriecht die Kälte in alle Glieder. Wie mag es da wohl dem armen Jesuskind gehen? Ok, in Bethlehem war es warm, aber hier und heute. Ich überlege ernsthaft, ob ich es mal mit einem ganz kleinen Feuerstoß wärmen soll, aber Frauchen schaut nicht so sehr begeistert. Die glaubt echt immer, wir hätten unser Feuer nicht unter Kontrolle.

Zwei Ecken weiter stehen wir vor einer weiteren riesigen Krippe. Was es da so alles zu entdecken gibt. Ich schau mich mal ein wenig genauer um. Akemi quatscht lieber ein wenig mit den Hirten.

Gegen Ende der Tour treffen wir auf den Saubrunnen. Der ist richtig toll. Mama Wutz füttert ihre Kleinen, aber seit wann haben Ferkel denn so lange Ohren? Da hat sich doch tatsächlich ein Fremdling unters Volk gemischt. Ob der auch was von der Milch möchte?

Auf den letzten Metern schaut Akemi noch mal ganz verdutzt. Ich kann ihr irgendwie nicht folgen. Was soll denn jetzt an diesem König aus dem Morgenland falsch sein? "Nicht der König", meint Akemi, "aber schau dir doch mal sein Kamel genau an. Also für mich sieht das eher aus, wie ein Alpaka. Wandern mit Alpakas ist ja gerade total in", kichert sie. Irgendwie muss ich ihr aber recht geben.

Ganz am Ende erreichen wir dann noch das Gasthaus, in dem Maria und Josef um ein Zimmer baten. Ob die uns zwei Drachen wohl Einlass gewähren? Doch der Wirt schaut ganz erschrocken und schüttelt mit dem Kopf. Hat der jetzt wirklich keine freien Zimmer oder einfach nur Angst vor Drachen? Wir werden es wohl nicht heraus finden.

Damit ist unser Rundgang durch Bornheim beendet. Von den über 90 Krippen haben wir sicher nur einen Bruchteil gesehen. Viele waren bestimmt auch hinter geschlossenen Hoftoren versteckt. Die meisten Besucher kommen nämlich erst am Abend, wenn alles schön beleuchtet ist. Würde uns auch gefallen, aber das klappt mit Bus und Bahn nicht so wirklich. Auch soll es dann richtig voll werden und das müssen und wollen wir uns in den heutigen Zeiten nicht antun.
Ach ja, zum Abschluss haben wir auch noch ein kleines Rätsel für euch. Wie viele Tiere haben wir erwähnt, die in der Weihnachtsgeschichte nicht vorkommen?
Akemi und ich zählen nicht mit.
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