Germares in Germersheim


Hallo liebe Drachenfreunde. Ich bin Magnus und noch nicht so lange dabei. Eigentlich bin ich einer der Reisedrachen und auf Städtetouren spezialisiert. Da für dieses Jahr aber keine geplant ist, durfte ich heute mit auf den Mittelaltermarkt nach Germersheim. 

Wie immer sind wir mit den Öffentlichen unterwegs. Leider wird der Bahnhof Germersheim zur Zeit nicht angefahren und so müssen wir das letzte Stück den Bus nehmen.

In Germersheim angekommen, entdecke ich gleich den Wegweiser zum Markt. Ein kleines Stück müssen wir nämlich noch laufen.

Am Markt angekommen schauen wir uns erst mal in der Handwerkergasse um. Da wird so ziemlich alles verkauft, was ein anständiger Ritter so braucht.

Nur leider nicht in unserer Größe. Irgendwann und Irgendwo werden wir bestimmt mal fündig.

Natürlich gibt es auch wieder einen Stand mit Drachenblut. Was die Menschen nur daran finden. Es hat doch überhaupt keine Wirkung. Sind die echt so blöd und merken das nicht? Hier wird es übrigens als Drachenglut verkauft. Macht die Sache jetzt auch nicht besser.   

Ein paar Stände weiter, entdecke ich diese Schuhe. Die hätten mir ja schon gefallen, sind aber leider viel zu groß. Damit könnte drache ordentlich Krach machen, wenn er durch die Wohnung marschiert. Ob das dem Nachbarn unter uns aber gefallen würde?

Wir haben die Handwerker verlassen und bummeln weiter durch den Markt, da sehe ich diesen Totenkopf und mir ahnt nichts Gutes. Oskar hatte mich gewarnt. Das ist ein Zeichen der Orks und mit denen ist nicht zu spaßen.

Und dann laufe ich ihnen auch direkt in die Arme. Eigentlich wollte ich mich ja nur ganz nett mit ihnen unterhalten. Doch dann hält mir der eine seine Axt an den Hals. Was soll das denn? Der hat wohl zu viele Drachentöter-Bücher gelesen. Aber nicht mit mir. Ich lasse mal ein lautes Grollen tief aus meinem Bauch erklingen und weil es dramatischer aussieht, schicke ich noch ein wenig Rauch hinterher. Ui, da wird plötzlich der wildeste Ork zahm und nimmt seine Axt von meiner Kehle. Die hatten bestimmt Angst, ich könnte auch noch Feuer spucken und ihnen ihr Zelt abfackeln. Könnte ich, würde ich aber niemals machen, aber das brauchen die ja nicht zu wissen.

Auf den Schreck brauche ich jetzt erst mal einen Schluck Wasser. Meine Kehle ist auch noch ganz trocken von dem vielen Rauch. Ich denke mal, dass die Hunde Taverne auch für kleine Drachen zugänglich ist.

Kurz darauf treffe ich auf diesen freundlichen Gesellen und wir unterhalten uns ein wenig. Ja, Drachen sind liebe und friedfertige Kreaturen und keine bösen Monster. Man darf uns nur nicht zu sehr ärgern, sonst werden wie ein wenig grantig und das kann dann auch schon mal mit Feuer und Rauch verbunden sein. 

Niemals würden wir aber einem Menschen Leid zufügen. Wir haben das sehr wohl unter Kontrolle.

Mein neuer Freund rät mir, doch mal einen Blick in die Festungsmauern zu werfen. Dort könne ich sehen, wie das Leben im Mittelalter so war. Dankbar für den Tipp mache ich mich gleich auf den Weg. 

Die Festungsmauern sind nicht massiv. Im Inneren befindet sich ein Gang und hier sind einige Szenen aus dem Mittelalter dargestellt. 

Der Tisch ist reichlich gedeckt, aber ob ich von Brot und Wein satt werden würde? Eher nicht. Und was macht der Knoblauch auf dem Tisch? Hatten die Angst vor Vampiren?

Ein Stück weiter ist ein Mönch sehr in eine Schriftrolle vertieft. Was er da wohl liest? Er ist so vertieft, dass ich ihn nicht weiter stören möchte und weiterziehe.

Zum Schluss lande ich in der Alchimistenküche. Hat ja immer so einen Hauch von Hexenkunst und Zauberei. Was ich aber hier so sehe, sind ganz normale Kräuter, die gegen so manches Alltagsleiden helfen. 

Doch wer weiß schon, was die damals noch so alles in ihren Küchen hergestellt haben. Angeblich konnten die ja auch Gold herstellen.

Apropos Küche, ich bin jetzt hungrig und will was zu futtern.

Dieses Spanferkel lacht mich ja schon an, aber Frauchen ist irgendwie nicht dafür zu haben. Da es wohl auch lange noch nicht fertig ist, gebe ich nach und wir schauen noch bei den anderen Ständen vorbei.

Am Ende gibt es Bratkartoffeln. Nicht unbedingt, was ich mir unter einem leckeren Drachenmahl vorstelle. Zugegeben, sie waren schon sehr schmackhaft.

Weil ich heute nicht so glücklich mit der Wahl des Essens war, spendiert Frauchen mir eine Baumstriezel mit Zucker und Zimt.

Und schon ist ein kleiner Drache wieder mit sich und der Welt zufrieden.

Gut gesättigt machen wir uns danach auf den Heimweg. Um die Orks mache ich vorsichtshalber einen großen Bogen. Drache weiß ja nie.


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