Bei Eiszeit denk ich (Knut) an ein leckeres Erdbeereis mit Sahne und frischen Erdbeeren. Deshalb war ich auch gleich Feuer und Flamme, als Frauchen mich fragte, ob ich Lust auf die Eiszeit hätte. Vielleicht hätte ich mal genau hinhören sollen, denn sie sprach von DER Eiszeit und nicht von EINER Eiszeit.
So bin ich etwas überrascht, als wir in Mannheim vor dem Reiss-Engelhorn-Museum stehen. Verkaufen die jetzt etwas auch Eisbecher?
Doch schließlich macht es selbst bei mir Klick. Seit Sonntag sind in Mannheim die Museen wieder offen und hier läuft gerade die Ausstellung "Eiszeit Safari"
Da ich auch ein begeisterter Museumsdrache bin, war die Enttäuschung jetzt nicht so groß.
Apropos offene Museen. Früher war das irgendwie einfacher. Da hat drache eine Eintrittskarte gekauft und gut war. Heute mussten wir erst einen negativen Test vorweisen und per App einchecken. Erst dann gab es die Karte. Gut, dass wir direkt am Morgen da waren.

Gleich am Eingang bin ich auf einen Löwen gestoßen. Der hat mir schon ein wenig Angst gemacht, wie er da so durch die Gegend schleicht. Für den wäre ich wohl nur eine kleine Zwischenmalzeit. Zum Glück ist er ja nicht echt und kann mir nichts zu Leide tun.

Viele Tiere der Eiszeit oder ihre Nachkommen gibt es selbst heute noch. Schaut doch nur die Mammuts oder das Nashorn. Allerdings tragen sie heute weit weniger Fell. Wäre bei der Hitze in Afrika sicher auch nicht förderlich.
Hättet ihr dieses nette Tierchen erkannt? Auch dieses Kätzchen gibt es heute noch. Es ist ein Leopard.

Selbst die Pflanzenfresser kommen mir irgendwie riesig vor. Sind die heute auch noch so groß oder bin ich einfach nur ein ganz kleiner Drache?
So ein Riesenhirsch wog bis zu 600 kg. Ich glaube, da hätte man eine ganze Sippschaft mit satt bekommen.

Zwischen all den großen Tieren, entdecke ich einen geheimnisvollen Kasten. Was mag da wohl drin sein? Ui, das sieht nach einem Raubtiergebiss aus.

Ein Stück weiter kann drache dann all die netten (oder auch weniger netten) Tierchen streicheln. Aus den Fellen haben die Eiszeitmenschen ihre Kleidung gemacht oder sie als Schlaffelle genutzt. Also ehrlich, manche sind ganz schon kratzig. Da hätte ich mich nicht drauf zur Ruhe legen wollen.

Nach all den wilden Tieren, schaue ich mir jetzt noch an, was die Menschen denn so getrieben haben. Wie haben die wohl gelebt und was gab es so zu futtern?

Von großer Bedeutung waren wohl diese Steinchen, auch wenn sie nicht so besonders aussehen. Daraus entstanden Speerspitzen und so eine Art Messer. Vielleicht konnten sie damit auch Funken für ihr Feuer erzeugen.

Das mit dem Feuer war ja auch so eine Sache. Streichhölzer und Feuerzeuge gab es noch nicht. Blieben also nur Feuersteine oder Holzstöckchen. Dass die im Prinzip genauso funktionierten, habe ich heute gelernt. Die Feuerbohrer aus Holz erzeugen genau wie Streichhölzer Reibungshitze. Mit Feuersteinen kann man Funken schlagen und nichts anderes macht ein modernes Feuerzeug. Vielleicht hätten sie sich aber einfach einen Drachen als Haustier halten sollen. Dann wäre das mit dem Feuer überhaupt kein Problem gewesen.

Mit dem Futter vielleicht schon eher. Die hatten ja keinen Supermarkt um die Ecke, wo man Schoki und auch gesunde Dinge für seinen Hausdrachen kaufen konnte. Ich glaube, die hatten noch nicht mal Geld.
Zu der Zeit gab es auch noch keine Nutztiere oder Gemüsebeete. Wenn sie Hunger hatten, sind die einfach losgezogen, haben Kräuter und Beeren gesammelt und mit viel Glück so einen 600-Kilo-Hirsch geschossen. Ich glaube aber, dass es wohl eher ein Hase oder eine Ente war.
Ziemlich fad muss das Essen geschmeckt haben. Pfeffer und Gewürze aus dem Regal - Fehlanzeige. Zucker gab es auch nicht, nur Honig konnte man sammeln, aber in der Regel nicht in den benötigten Massen. Salz, habe ich heute gelernt, wurde aus salzspeichernden Pflanzen gewonnen, indem man sie verbrannte und die Asche nutzte. Igitt, ich bin ja normalerweise nicht mäkelig, was das Essen betrifft, aber wenn Frauchen so kochen würde, gäbe es eine Meuterei in der Drachenburg.
Wobei, es ist ja alles eine Frage der Formulierung : Rehkeule, saftig gebraten und mit Wacholderbeeren gespickt, klingt doch gar nicht so schlecht. Dazu einen Pilz-Wildmöhren-Sauerampfersalat und du kannst es in einem vornehmen Restaurant auf die Karte setzten.
Was mich als männlichen Drachen zum Schmunzeln gebracht hat, war die Feststellung, dass wohl auch die Eiszeitfrau schon Wert auf Schmuck und gutes Aussehen gelegt hat. Da wurde die Kleidung mit Elfenbeinperlen aufgehübscht. Damals durfte man das ja noch. Mammuts standen nicht unter Naturschutz. Bin mir auch sicher, dass die kein Mammut nur wegen der Stoßzähne abgeschossen haben. Wahrscheinlich haben sie diese riesigen Tiere gar nicht gejagt und das Elfenbein stammt von verendeten Tieren. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte so ein Mammut mit einem kleinen Speer zu jagen.
Die Kette finde ich aber sehr hübsch. Vielleicht sollte ich bei meinen nächsten Spaziergängen auch mal das eine oder andere sammeln und unseren Drachenladies eine Kette basteln. Ob die sich darüber freuen würden?

Im weiteren Teil der Ausstellung geht es dann um die Weiterentwicklung der Menschen. Finde ich auch sehr interessant, wobei ich mich auf die Entwicklung der Wohnplätze konzentriert habe.
Mir gefällt dieses Wohnzelt schon sehr gut, auch wenn es nach meinem Geschmack noch ausbaufähig wäre. Sieht sehr geräumig aus, wobei noch zu klären wäre, wie viele Menschen hier wohl gewohnt haben. bzw für wie viele Drachen es zulässig wäre.
Ein bisschen gemütlicher könnte es noch sein. Da fehlen noch ordentlich Felle auf dem Boden, damit es in der Nacht nicht so hart ist.
Bei Sturm und Regen würde ich allerdings eine solide Drachenhöhle vorziehen. So stabil sieht es dann doch nicht aus.

In der Bronzezeit waren die Häuser dann schon solider. Da hätte auch mal ein Sturmtief durchbrausen können. Nur das Reetdach macht mir ein wenig Sorgen. Ich sag nur Drache und Feuer und so.

So richtig schick und gemütlich hatten es dann die ollen Römer. Ein paar Ruinen ihrer Häuser gibt es sogar bei uns in der Pfalz noch. Ich sag ja immer, die haben sich überall rumgetrieben. Einziehen würde ich mit meinen Drachenkumpels hier sofort. In der Regel hatten die ja auch eine Therme in der Nähe. Ui, dass wäre ein Spaß.

Obwohl ich letztendlich doch keinen Eisbecher bekommen habe, war das ein richtig toller Ausflug bei dem miesen Wetter.
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Ruby (Samstag, 29 Mai 2021 17:56)
Hallo Knut,
das sieht ja nach einem netten Ausflug aus, den ihr da gemacht habt. Besonders hat mir gefallen, wie du die verschiedenen Felle getestet hast! Das war bestimmt ein tolles Gefühl unter den Pfoten! Ein Hausdrache wäre für die Menschen da echt praktisch gewesen, aber ich weiß nicht, ich glaube mir wäre das ein wenig zu ungemütlich gewesen und ohne gesicherte Futterversorgung, ich weiß ja nicht...
Vor dem Löwen hättest du dich jedenfalls definitiv nicht fürchten müssen, du kannst schließlich Feuer spucken... ;-) Musst nur aufpassen, dass du aus seiner Reichweite wegbleibst!
Liebe Grüße,
Ruby & die Drachenfamilie