vom Bärenloch zur Ruine Nanstein


Juhu, es finden endlich wieder Feste statt. Da macht wandern doch gleich viel mehr Spaß, wenn drache ein Ziel hat. Ich (Paulchen) mache mich deshalb heute auf den Weg zur Burgruine Nanstein, wo ein Mittelalterfest stattfindet.

Gestartet wird am Bärenloch, das vom Bahnhof Kindsbach schnell erreichbar ist.

So früh am Morgen ist hier noch nicht wirklich viel los und es ist auch noch ganz schön frisch.

Ich wollte es ja erst nicht glauben, aber der Name kommt tatsächlich von den Bären, die einst hier in der Pfalz herum streiften.

Bereits im Mittelalter wurden diese Weiher zur Fischzucht angelegt. Da haben die Bären sich bestimmt gefreut und ab und zu mal zugegriffen.

Heute ist das Bärenloch ein Badeweiher und ich denke, es kommt auch kein Bär mehr vorbei. 

Folgt man dem kleinen Bächlein bis zur Quelle, trifft drache noch immer auf kleine Fischteiche. 

Das machen wir jetzt auch. Wir folgen dem kleinen Bach und wandern dabei über weichen Waldboden leicht bergauf. Da kann selbst Frauchen nicht jammern.

Neben uns plätschert der kleine Bach. Wir hätten heute Hannes, unseren Wasserdrachen mitnehmen sollen. Dem hätte es hier bestimmt super gefallen. 

Ich ärgere mich, dass ich mal wieder meine Angel vergessen habe, aber wer kann denn auch ahnen, dass es hier so schöne Bäche gibt.

Ist das nicht ein toller Baumstamm? Mich erinnert er ein wenig an "Dirty Dancing", wo die beiden auf dem Baumstamm den Tanz üben. Zugegeben, dieser ist ein wenig breiter und so hatte ich gehofft, Frauchen zu einem Tänzchen zu verführen. Hat aber nicht funktioniert. Allerdings muss ich lobend erwähnen, dass sie sich immerhin ein Stück auf den Stamm getraut hat. Mal ganz ehrlich, der ist so breit, da fällt nicht mal ein Elefant runter.

Es geht jetzt ein wenig steiler bergauf und schon bald erreichen wir den Hexentanzplatz. Ob die sich hier wirklich in der Walpurgisnacht treffen? Könnte ich mir schon gut vorstellen. Gibt bestimmt viele Hexen in Deutschland und manchen ist die Anreise zum Harz vielleicht auch zu lang.

Vielleicht fliege ich der nächsten Walpurgisnacht einfach mal heimlich hierher. Darf mich nur nicht erwischen lassen. Und ganz ehrlich, ich weiß nicht, von wem ich mehr Ärger bekäme, Frauchen oder den Hexen.

Na, kennt ihr dieses Zeichen? Genau, es ist die Jakobsmuschel, Kennzeichen des Jakobswegs. Die hier ist schon richtig alt. Heute findet drache die Wegzeichen eher in Form von Schildern an den Bäumen und weil es gerade passt, folgen wir dem Jakobsweg ein Stück. 

Heute sind wir nicht so glücklich mit der Ausschilderung der Routen. Vom Bärenloch hätte es eigentlich auf dem Rundweg Nummer 3 zur Burgruine gehen sollen. Wir haben aber nur einen einzigen Wegweiser entdecken können und dann war Leere an den Bäumen. Zum Glück haben wir ja unsere Wander-App, aber mit Wegweiser macht es irgendwie mehr Spaß.

Kurz nach der Muschel entdecken wir einen Wegweiser, der uns gefällt. Der muss uns doch zur Burg bringen und dem folgen wir jetzt einfach. 

Hat funktioniert und nach weiteren zwei Kilometern erreichen wir die Burg.

Die steht wohl schon seit 1253 und war im 13. bis 15. Jhdt eine Reichsburg. Gehört hat sie einer Burggemeinschaft und hat wohl mehrfach die Besitzer gewechselt.  

Das ändert sich 1518, als Franz von Sickingen sie als alleiniger Besitzer übernimmt. Er macht aus ihr eine Feuerwaffen taugliche Wehranlage. Glaubt er zumindest. Doch fünf Jahre später kommt es zu einer Belagerung durch Kurfürst Ludwig V von der Pfalz, Landgraf Philipp I von Hessen und dem Erzbischof Richard von Trier. Das Artillerieaufgebot der drei war dann doch zu viel für die angeblich Feuerwaffen taugliche Burg. Diese wurde zerstört und der Franz von Sickigen schwer verletzt. am 07.Mai 1523 erlag er seinen Verletzungen. 

Schaut mal auf das Datum, dann wisst ihr auch, warum das Burgfest an diesem Wochenende statt findet.   

Von den Burgmauern hier oben habe ich einen super Überblick und meine scharfen Drachenaugen haben doch direkt die Schiffsschaukel  mit den Wikingerbooten entdeckt. Die will ich jetzt unbedingt ausprobieren. 

Frauchen sagt zum Glück nicht nein. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der mein Boot in Gang bring. Dazu bin ich leider zu klein.

FRAUCHEN! Bitte liebes Frauchen, schupps mich doch an.

Nach der wilden Schaukelfahrt, streifen wir noch ein wenig durch die Anlage. Welcher der vielen Besitzer mag hier wohl auf Löwen gestanden haben?

Es sind auch einige moderne "Ritterstämme" hier und die zeigen, was sie so zu bieten haben. Ganz schön viele Schwerter. Ich hätte ja auch so gerne eines, aber alle, die drache auf so einem Markt kaufen kann, sind für mich immer noch viel zu groß. Schade, 

Zum Abschluss des Tages teile ich mir mit Frauchen noch eine Baumstriezel. Die sind so was von lecker, aber eine ist viel zu groß für mich. Da kann ich ja drei Tage dran essen, mindestens.

Das war mal wieder ein richtig toller Ausflug und ich freu mich schon, wenn in drei Wochen Spectaculum in Worms ist. Da ist dann noch ein wenig mehr los.


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