Rund um den Arlberg in Tirol

Spricht man über St Anton am Arlberg, hört man immer nur, was für ein tolles Skigebiet das sei. Kann man da im Sommer überhaupt hin oder ist da dann nichts los? Ich werde es in den nächsten sechs Tagen herausfinden. 

25°C
25°C

auf nach Tirol

03.08..2019


535 km
535 km

Bahnhof Zürich

Kurz hinter Zürich tauchen die ersten Berge auf und zwei Stunden später bin ich schon am Ziel.

 

In St Anton steppt der Bär. Hier ist dieses Wochenende Radrennen und entsprechend viel los. Ganz schlechtes Timing, denn ich muss die Rennstrecke queren, um zu meinem Hotel zu kommen und die gestrengen Ordnungshüter müssen auf die Freigabe der Strecke warten.

 

Eigentlich wollte ich ja nach dem Zimmerbezug eine Runde durch den Ort drehen. Das verschiebe ich aber lieber auf einen ruhigeren Tag. Heute ist mir hier viel zu viel los. 

Heute geht es in die Berge. Ich bin ja sonst gerne im Pfälzer Wald wandern, aber diese Woche will ich hoch hinaus.

 

Die Bahn soll mich nach St Anton am Arlberg bringen. Ich hoffe, das klappt auch. Ich habe extra eine Verbindung gewählt, bei der ich nur einmal in Zürich umsteigen muss. Dort habe ich 40 Minuten. Das sollte reichen, aber ich habe erfahren, dass der Zug auf Schweizer Seite nicht weiterfahren darf, wenn er zu viel Verspätung hat. Soll bei der DB ja gelegentlich vorkommen. Zum Glück hat die Bahn einen guten Tag. DB, SBB und ÖBB sind superpünktlich.

mit der ÖBB nach St Anton

25°C
25°C

hoch auf den Valluga-Gipfel

04.08..2019


7.5 km
7.5 km

Heute will ich hoch hinaus. Die Vallugaspitze ist mein Ziel. 2890 Meter ist der Berg hoch und damit der höchste Gipfel im Arlberggebiet. Und nein, ich will da nicht zu Fuß hoch. Wozu gibt es denn Bergbahnen. 

Die Talstation der Galzigbahn ist nicht weit vom Hotel entfernt und mit meiner Sommercard darf ich einen Tag die Bergbahnen umsonst nutzen. Das lohnt sich heute, denn um auf den Valluga zu gelangen, benötigt es drei Fahrten und die hätten mich 27.00 Euro gekostet.

Galzig-Bahn St Anton am Arlberg

Verweilen werde ich hier nicht, noch nicht, denn ich will ja noch höher. Die Valluga1-Bahn wartet schon und ist zur Abfahrt bereit. Die Kabinen sind einiges kleiner und dementsprechend voll ist sie schon. Ich quetsche mich noch rein und dann geht es los.

Das letzte Stück fährt die Valluga 2 und jetzt wird es richtig kuschelig. Gut, dass ich so früh gefahren bin. Später am Tag wird es sich hier sicher stauen, wenn alle auf den Gipfel möchten.

Doch erstmal geht es mit der Bahn hinauf zum Galzig. In der Früh ist noch nicht viel los und so habe ich eine Gondel für mich Ob das aber so gut ist, wenn was passiert? Dann hänge ich ja ganz alleine zwischen Himmel und Erde. Darüber mache ich mir jetzt lieber keine Gedanken und genieße die Aussicht. Das letzte Stück ist dann aber nichts für Leute mit Höhenangst. Ganz schön tief geht es hinab. Aber bevor ich mir Gedanken machen kann, was wäre wenn, sind wir auch schon da.

Valluga-Bahn St Anton am Arlberg

Oben weht ein frischer Wind. Ich begebe mich auf die Aussichtsplattform und habe die Bergwelt zu Füßen liegen. Gigantisch! Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. 

Blick vom Valluga
auf dem Valluga-Gipfel

Und für alle Asiaten, die Europa in zwei Wochen machen, steht auch in großen Lettern geschrieben, wo wir uns gerade befinden. Perfekt fürs Selfie. Dabei ist kein einziger Asiate hier oben. Liegt wohl nicht auf der Must-see-Route durch Europa. 

Genug geschaut, ich trete die Rückfahrt an. Auf der Mittelstation lege ich einen kurzen Stopp ein. Hier liegt noch Schnee und wer ins Tal absteigen möchte, muss ein großes Schneefeld passieren. Nichts für mich. Da hab ich zu viel Respekt vor. Wenn ich da ins rutschen käme, würde das eher nicht gimpflich ablaufen. 

Ich nehme die Gondel zurück zum Galzig.

Ulmer Hütte unterhalb des Valuga-Gipfels

Von der Station will ich den Mutspuren folgen, einem Rundweg mit interaktiven Stationen. Lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man keine Kinder im Schlepptau hat. 

Nach jeder Biegung tun sich neue Bergpanoramen auf. Ich bin ja eher so der Meer-Typ, aber die Berge haben auch was.

Bergpanorama am Galzig

Als erstes komme ich durch einen riesigen Wald von Arlen, besser bekannt als Latschenkiefern. Obwohl, kann man da überhaupt von Wald sprechen? Die Bäumchen sind ja nicht mal mannshoch.

Sie sind perfekt an das Leben hier oben angepasst und benötigen nicht viel um zu gedeihen. Selbst auf Schotter könnten sie wachsen. 

 

 

Latschenkiefern am Galzig

Ob da wohl der Name Arlberg herkommt? Wohl eher nicht, denn die wachsen doch sicher nicht nur hier.


Weiter geht auf schmalen Wegen, vorbei an kleinen Tümpeln und Steintürmchen. Ja, die gibt es hier auch schon. 

Mutspuren-Weg am Galzig
Mutspuren-Weg
Steinpyramide am Murspuren-Weg

Treppenstufen am Mutspuren-Weg

Plötzlich geht es auf steilen Stufen hinab. Wie gut, dass ich mir neue Bergschuhe gekauft habe und wenigstens nicht ins rutschen komme.

Kurz darauf habe ich den Umkehrpunkt erreicht.

Zurück geht es auf einem breiten Kiesweg. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder muss ich stehen bleiben, um die Blütenpracht hier oben zu bewundern. 

Auch gibt es Teiche mit kristallklarem Wasser und kleine Wasserfälle, auch wenn ich die jetzt nicht als solche bezeichnen würde. 

Schon bald habe ich die Bergstation der Galzigbahn wieder erreicht. Von hier zweigt ein Weg ab ins Tal nach St Anton.

Ich schlage ihn ein, ohne zu wissen, auf was ich mich da einlasse. Hätte ich es gewusst, wäre ich wahrscheinlich mit der Gondel ins Tal gefahren. Bin aber auch stolz, dass ich es dann doch geschafft habe. 

Bergstation Galzigbahn
Wegweiser nach St Anton am Arlberg

Zuerst geht es ja noch recht harmlos in großen Serpentinen und auf breiten Wegen bergab. 

Doch dann wird es schmal, steil und steinig. An manchen Stellen frage ich mich ernsthaft, ob ich noch auf dem richtigen Pfad bin. Da es aber keine Abzweigungen gab, muss es wohl stimmen. Ich bin heilfroh, dass ich meine Wanderstöcke dabei habe. Die erleichtern das auf und ab über Baumwurzeln und Steine doch sehr. 

Für die Strapazen entschädigt aber der eine oder andere Blick ins Tal. 

Gemein ist nur, dass der Weg immer wieder die Strecke der Galzigbahn kreuzt und ich mir mehr als einmal wünsche, ich würde jetzt in einer der Gondeln sitzen. 

Die letzten Meter ins Tal ziehen sich entsetzlich, aber endlich habe ich es geschafft und kann im Hotel erstmal die Füße hochlegen. 

26°C
26°C

zu den wilden Wassern Tirols

05.08..2019


6.5 km
6.5 km

Talstation Venet-Bahn

Der Blick aus dem Fenster am Morgen hebt meine Stimmung nicht besonders. Da sieht man nur grauen Himmel. Die Wetter-App ist aber der Meinung, dass ab 10:00 Uhr die Sonne scheint. Na dann vertraue ich jetzt mal der App und begebe mich nach dem Frühstück zum Bahnhof. Eigentlich wollte ich ja mit dem Zug nach Landeck fahren, aber mit meiner Sommerkarte habe ich auch freie Fahrt auf den Buslinien bis Landeck. Dauert zwar ein wenig länger, aber ich habe Zeit. Um 09:06 Uhr kommt der Bus und klappert dann alle Dörfer entlang der B 197 ab. Trotzdem braucht er nur 47 Minuten. OK, der Zug hätte es in 30 Minuten geschafft. 

Vom Bahnhof Landeck-Zams ist es dann noch ein kleines Stück zu Fuß bis zur Venet-Bahn. Aber irgendwie ist da kein Verkehr, keine einzige Gondel zu sehen. Ob ich jetzt umsonst hierher gekommen bin? Aber am Kassenhäuschen stehen Menschen und die werden ja wohl kaum Fahrkarten verkaufen, wenn die Bahn nicht fährt. 

Venet-Bahn in Zams

Meine Sorge war umsonst, denn kaum stehe ich in der Schlange, schwebt die Gondel ein. Fakt ist, sie fährt nur alle 30 Minuten und vor mir stehen geschätzte 50 Personen. Klar kommt es, wie es kommen muss, die Person vor mir darf noch mit und dann ist Schluss. Na toll, darf ich jetzt hier 30 Minuten warten? Der Gondelführer (oder wie heißen die) vertröstet mich. In 10 Minuten würde die nächste fahren. Glück gehabt. Bei großem Andrang fahren die wohl öfter. 

Unsere Gondel ist dann auch vollgestopft bis zum geht nicht mehr und in 7 Minuten schweben wir wie die Ölsardinen in der Büchse nach oben. Ich stell mir erst gar nicht vor, was wäre wenn. 

Oben angekommen scheint tatsächlich die Sonne und die meisten Gipfel um mich herum erstrahlen in hellem Licht. 

Da mir der Abstieg gestern erst mal gereicht hat, habe ich beschlossen, mich heute mit dem Panoramaweg zu begnügen. Aber zuerst muss ich mal den Einstieg finden. Gar nicht so einfach, denn auch hier oben wird eifrig gebuddelt und gebaut, damit zur Skisaison alles wieder schick ist. Man merkt schon überall, dass die Saison hier der Winter ist und der Sommer nur so mitläuft. 

Nachdem ich mich am Bagger vorbei und durch den Matsch gearbeitet habe, bin ich auf dem richtigen Pfad und kann die Aussichten auf die imposanten 3000er Paseierspitze, Hoher Riffler und Wildspitze genießen. 

Einmal um den Gipfel des Venet führt der Weg herum und überall laden Bänke zum verweilen und staunen ein. Ich kann mich gar nicht satt sehen an den Bergen und an manchen Stellen kann man auch Tief ins Tal blicken. 

Nebenbei lerne ich noch welches Kraut welches Wehwechen lindert, denn der Panoramaweg ist auch Kräuterweg. 

Besinnungsweg am Venet
Kräuterweg am Venet

 

Und er ist auch Besinnungsweg und oben auf dem Hügel steht eine kleine Kapelle. 


Davor ein riesiger Steinchenturm, wie sie immer mehr in Mode kommen. Mir juckt es in den Fingern, den untersten Stein einfach mal herauszuziehen. Ich lasse es dann aber doch. Sind zu viele Wanderer, also Zeugen da. Aber irgendwann und irgendwo werde ich es tun. 

 

 

Es ist inzwischen Mittag geworden und ich entscheide mich für die Rückfahrt ins Tal. Dann bleibt mir noch Zeit für einen Besuch der wilden Wasser Tirols.

Jetzt fährt die Gondel wirklich nur noch halbstündlich, aber ich muss zum Glück nur 10 Minuen warten und leer ist sie auch. 

Zammer Lochputz

Im Tal muss Google her. Wie komme ich jetzt von hier zum Zammer Lochputz? Eigentlich liegt es genau gegenüber. Doof nur, dass dazwischen die Inn fließt und Zams nur eine Brücke hat. Das bedeutet zuerst ca 700 Meter in die eine Richtung, dann über die Brücke und dann dieselben 700 Meter am anderen Ufer wieder zurück. Nach 35 Minuten bin ich am Ziel.

 

Nachdem ich meinen Obolus entrichtet und mich mit Helm ausgerüstet habe, kann das Abenteuer Lochputz beginnen. 

Die Legende besagt, dass hier einst ein alter Schmied lebte, dessen Frau schon lange verstorben war. Griesgrämig und hartherzigen war er geworden. Da hörte er eines Tages lieblichen Gesang. Er folgte den Tönen und entdeckte am Wasserfall ein Nymphe. Diese hörte seine Geschichte, hatte Mitleid und zog zu ihm in die Schmiede. Und so lebten sie zusammen, bis.. Wäre ja auch zu schön gewesen und viel zu einfach. Dass da beim Schmied ein hübsches Fräulein lebte, sprach sich bei der Dorfjugend schnell herum und so dauerte es nicht lange, bis der Hirt der Lochalm um ihre Hand anhielt. Der Schmied wollte sie aber nicht hergeben und dachte, er wäre ganz clever, wenn er dem jungen Burschen drei unlösbare Aufgaben stellen würde. Dumm gelaufen, denn dieser meisterte sie mit Bravur. Da blieb dem Schmied nichts anderes übrig, als scheinbar in die Hochzeit einzuwilligen. Doch heimlich schnitt er die Tragseile der Hängebrücke zur Schmiede an. Es kam, wie es kommen musste und der Hirte stürzte in den reißenden Fluss. Zur gleichen Zeit verdunkelte sich der Himmel, ein Blitz schoss in die Schmiede und brannte sie mitsamt dem Schmied nieder. Der junge Mann aber verwandelte sich in einen riesigen Stier und lebt seitdem mit seiner Nymphe tief versteckt im hinteren Teil der Klamm. 

alte Schmiede in der Zammer Klamm

Als erstes treffe ich auf die Überreste der alten Schmiede.

 

 

 

Dahinter schießt eine gewaltige Wasserfontäne in die Höhe. Das ist aber nicht, wie bei einem Geysir, wo sich Druck aufbaut und das Wasser dann emporschießt. Hier rauschen je nach Jahreszeit 1000-2000 Liter pro Sekunde durch die Klamm und bilden die Fontäne. 

Wasserfall in der Zammer Klamm

Auf Gitterstegen geht es zuerst hinein in die untere Klamm. Am Ende stehe ich vor einem mächtigen Wasserfall. Da wird einem erst bewusst, mit welcher Kraft das Wasser hier durchschießt.

 

Danach heißt es kraxeln. 263 eiserne Treppenstufen geht es hinauf. Nur was für schwindelfreie, denn der Blick nach unten ist frei. Zum Glück aber meistens nur auf Felsen und Gebüsch. 

Dann erreiche ich den Punkt, wo Stier und Nymphe durch die Kraft des Wassers geformt wurden. Ich muss aber zugeben, für mich sieht die Nymphe eher wie eine Hexe aus.

 

Ich stehe auf einer Plattform und unter mir rauscht das Wasser in die Tiefe. Ich hoffe, die kontrollieren die Halterungen regelmäßig. Wer hier abstürzt, kommt sicher nicht lebend unten an. 

Zammer Lochputz

Ein Stückchen muss ich noch dem Wasser folgen, dann bin ich am obersten Punkt angelangt, wo das Wasser gesammelt wird, bevor es in die Tiefe rauscht. Es kommt von zahlreichen Quellen, die in den Almen oberhalb des Zammer Lochs entspringen. 

Der Abstieg zum Eingang ist dann weniger spektakulär. 


Unten gönne ich mir eine kurze Rast und checke den Busfahrplan. Ok, die Rast muss jetzt wirklich kurz ausfallen, denn in einer Stunde fährt der Bus ab Bahnhof und bis da ist es ein gutes Stück zu Fuss. Da der Bus nur jede Stunde fährt und ich keine Lust habe, eine weitere Stunde am Bahnhof zu verbringen, mache ich mich direkt auf den Weg. Die Strecke zieht sich gewaltig, aber pünktlich zur Abfahrt habe ich es geschafft.

20°C
20°C

vom Edelweiß und uralten Bäumen

06.08..2019


5 km
5 km

Ich frage mich ernsthaft, wer für das Wetter auf der St Anton App zuständig ist. Sonne hat sie angezeigt, aber was sich da vor meinem Fenster abspielt, ist alles andere als Sonne. Dann müssen die Kapellen in Flirsch wohl noch einen Tag warten und ich hoffe mal auf Besserung nach dem Frühstück. Es nieselt immer noch. Trotzdem mache ich mich voller Hoffnung auf den Weg, um entlang der Rosanna zu laufen. Weit komme ich leider nicht, dann wird der Regen so heftig, dass ich mich erst mal unterstellen muss. Ich warte und warte und bilde mir ein, die Wolken würden sich ein wenig lichten. Dabei ziehen sie immer tiefer ins Tal. Doch tatsächlich, der Regen lässt nach und ich mache mich wieder auf den Weg. Nur, dass ich keine 200 Meter weit komme, bevor es wieder schüttet. Ok, das war es dann wohl. Ich kehre um und komme klatschnass im Hotel an. Toll und was mach ich jetzt mit dem angebrochenen Tag? Postkarten schreiben und auf besser Wetter warten. Vielleicht zeigt sich der Nachmittag ja von einer freundlicheren Seite. 

Um 14:00 Uhr ist es dann wenigstens trocken und ich starte einen neuen Versuch. In die Rosannaschlucht will ich jetzt aber nicht mehr, sondern beschließe über den Mühltobelweg zur Senn-Alm zu laufen. Das ist nicht so weit und dort könnte man bei Regen Unterschlupf suchen. 

Der Wegweiser ist schnell gefunden. Vielleicht bin ich von unserem Pfälzer Wald verwöhnt, aber ich finde es doof, dass hier keine Kilometerangaben an den Wegweisern sind. Manchmal ist die Laufzeit angegeben, aber die ist doch nie gleich, je nachdem wie schnell jemand unterwegs ist. 

Der Einstieg ist direkt hinter dem Heimatmuseum und dem alten Mühlrad. 

Neben mir rauscht der Steißbach und dem folge ich jetzt über steile Treppen und schmale Pfade die Mühltobelschlucht hinauf.  Ein wenig achtsam, muss man heute schon sein, denn durch den Regen am Morgen sind die Steine rutschig.

Der Bach ist ganz schön reißend, wie er sich seinen Weg durch die Steinbrocken windet. Also hineinfallen möchte ich dort nicht.  

Steißbach in der Mühltobelschlucht

Auf halber Strecke stürzt er sich sogar als Wasserfall in die Tiefe. 

Nach nur 30 Minuten Kletterei bin ich schon oben angelangt. 

Senn Hütte St Anton am Arlberg

 

 

Die Sonne blinzelt inzwischen ein wenig zwischen den Wolken hervor. Das passt doch. Da kann ich noch eine Runde auf Senn's Wunderwanderweg drehen. 

 

 

Wunderwanderweg an der Senn-Hütte

größtes Edelweiß der Welt

Zuerst will ich aber das größte Edelweiß der Welt bestaunen. 107126 Pflanzen bilden hier ein riesiges Edelweiß und nein, ich habe sie nicht gezählt. Dabei sind die weißen Blätter gar nicht die Blüten. Die sind nämlich winzig klein und kaum zu sehen. Übrigens stammt das Edelweiß ursprünglich aus der Mongolei. Dort wachsen auch heute noch so viele, dass es nicht, wie bei uns geschützt ist. Wahrscheinlich müssen mongolische Männer sich nicht beweisen und der Liebsten ein Edelweiß aus der Felswand mitbringen. In den Alpen galt das als Beweis, dass man mutig und stark war. Oder auch einfach nur blöd, denn so mancher ist dabei ums Leben gekommen. Ist schon spannend, was man hier so über das Edelweiß lernt. Es ist giftig und wird daher von Tieren nicht gefressen und da es so hoch in den Bergen wächst, wo es keine Bienen gibt, benötigt es Fliegen zur Bestäubung. Wo die Viecher sich überall rumtreiben. Übrigens riechen Edelweiß noch nicht mal gut, denn um die Fliegen anzulocken, verströmen sie Schweißgeruch. Also mal ganz ehrlich, da hätte ich von meinem Liebsten aber lieber einen Strauß Alpenrosen bekommen. 

Mich beeindruckt immer wieder, mit welcher Kraft Baumwurzeln sogar Steine sprengen 

Wunderwald bei der Senn-Hütte

Manche Bäume sehen auch echt gruselig aus. Da kann man nachts im Wald bei Mondschein schon an Gespenster glauben. 

Riesenbaum auf dem Wunderwanderweg

Damit ist der Rundgang auch schon beendet. Natürlich gibt es auch hier die Steinpyramiden. Irgendwie nehmen sie überhand und verlieren dadurch ihren eigentlichen Sinn. Sie waren in unwegsamen Gelände als Wegweiser gedacht, aber man findet sie in manchen Kulturen auch auf Gräbern. 

Noch immer scheint die Sonne zwischen den Wolken hervor und so entscheide ich mich, den Rundweg durch den Wunderwald noch anzuhängen. Auf schmalen Pfaden, über Wurzeln und Steine geht es durch den Wald. Auch hier lässt sich an 16 Stationen einiges entdecken. 

und Bäume sich selber reparieren, in dem sie einfach um ein Schild herum wachsen. 

Gespensterbaum bei der Senn-Hütte

Am meisten beeindruckt hat mich aber der riesige, alte Baum mitten im Wald. Wie lange der wohl schon hier steht?

 


Inzwischen hat sich der Himmel wieder zugezogen und in der Ferne grollt der Donner. Höchste Zeit sich auf den Heimweg zu machen. Den Weg kenne ich ja bereits von meinem Abstieg vom Galzig und bevor der nächste Regen einsetzt bin ich wieder im Hotel. 

ein Tag in Innsbruck